Lebensentwürfe
Ansprechpartner
Ansprechpartner für das Projekt Lebensentwürfe ist Herr Korne.
Kurzbeschreibung
Ziel des Projekts
Der Schulabschluss naht, doch sind Jugendliche meist orientierungslos, wenn es um die Vorstellung ihrer Zukunft geht: Welches sind die "richtigen" Werte und Lebensziele? Beruf? Familie? Alter und Gesundheit? Geld? Ehrenamtliches Engangement in der Gesellschaft oder im Umweltschutz?
Im Projekt „Lebensentwürfe“ entwerfen Jugendliche Fragen zu diesen Themen und besprechen sie dann gezielt mit mehreren ehrenamtlichen Beratern der Generation 60+. Dies ist ein Doppelsieg: Für die Jugendlichen wird das Wissen der älteren Generation nutzbar, sie erhalten wertvolle Meinungen und Erfahrungen, ohne sich diese mühsam selbst erarbeiten müssen. Die Senioren wiederum bringen ihre Kompetenzen sinnvoll in die Schule, erfahren Wertschätzung und erhalten selbst neue Impulse für ihr Leben.
Die „Lebensentwürfe“ sind ein Mehrgenerationenprojekt für Jugendliche und Senioren auf der Basis der Ehrenamtlichkeit und Freiwilligkeit. Allgemeines Ziel des Projekts ist Zusammenführung der jüngeren und älteren Generation, um im Angesicht des demografischen Wandels Verständnis und Toleranz füreinander aufzubauen. Das Konkrete Ziel und Vehikel hierfür ist der Wissensaustausch durch Fragen zu gezielt zugeschnittenen Themen, der in den Mehrgenerationengesprächen geschieht. Die Stärke des Projekts liegt dabei in der Vielfalt und Emotionalität der Meinungen und Erfahrungen, die Jugendliche weder durch Bücher, Filme oder auch durch den Unterricht erfahren. Zudem liegt ein authentischer Redeanlass vor, der beiden Seiten Gewinn bringt.
Im Jahr 2010 wurde das preisgekrönte Projekt am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten entwickelt. Seit 2011 werden sie an Schulen und schon etablierten Mehrgenerationeneinrichtungen durchgeführt und bringen zwei Generationen dazu, sich über Lebenswege auszutauschen. Das Projekt ist für Schulen ab Klassenstufe 9 bzw. Jugendliche ab 14 Jahre konzipiert und lässt sich mit schon bestehenden Mehrgenerationenprojekten leicht kombinieren. Ein klar bestimmter Ablauf und ausgearbeitete Materialien für die Teilnehmer erlauben eine unkomplizierte und kostengünstige Durchführung.
Wer Interesse an dem Projekt hat, wendet sich bitte in den Pausen oder per E-Mail an Herrn Korne: christian.korne(at)gmx.de
Ablauf des Projekts
Die Lebensentwürfe laufen in zwei Schritten ab. Im ersten Schritt bearbeiten die Jugendlichen mit den vorhandenen Arbeitsmaterialien ein klar zugeschnittenes Thema und sie notieren sich die dabei aufkommenden Fragen für die Senioren. Dies kann in einem Seminarfach oder einer Arbeitsgemeinschaft an der Schule geschehen, oder aber in Form eines Kurzprojekts, das ebenfalls in der Schule, in der Jugendarbeit von Vereinen oder in schon vorhandenen Mehrgenerationenprojekten durchgeführt wird. Als Themen können gewählt werden:
- Die eigene Persönlichkeit: Stärken, Schwächen, Bedürfnisse und Interessen
- Werte, Lebenssinn und persönlicher Glauben
- Ausbildung, Beruf und Wohlstandssicherung
- Partnerschaft und Familie
- Erfolgreiches und gesundes Altern
- Sinnreiche Gestaltung der Freizeit
- Wohlstand und Umgang mit Geld
- Eigener Beitrag zur Gesellschaft, zum Umweltschutz, etc.
Wer möchte, kann auch einen etwas umfangreicheren "Lebensentwurf" in Form einer Collage, einer Sammlung von Gegenständen oder eines Buchs anfertigen, der dann als Grundlage für die folgenden Gespräche dient.
Im zweiten Schritt finden dann die eigentlichen Gespräche zwischen den beiden Generationen statt. Dafür treffen sich Jugendliche und Senioren in der Schule oder in Räumlichkeiten von Vereinen oder Gemeinden. Es sollte für ausreichend Platz und auch Kleinigkeiten zum Essen und Trinken gesorgt sein, um in Ruhe und entspannt in Kleingruppen über die erstellten Fragen der Jugendlichen sprechen zu können. Ein Wechsel der Gesprächspartner sorgt dafür, dass jeder Teilnehmer eine Vielzahl an Menschen und Meinungen kennenlernt. Hier zeigt sich nun auch die Stärke des Projekts in der Pluralität der Menschen und deren Antworten auf die gestellen Fragen. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden letztlich selbst, welche der Antworten ihnen für den Lebensweg am nützlichsten erscheinen. Ebenso entscheiden die Seniorinnen und Senioren individuell, welche Informationen ihres Lebens sie an ihre Zuhörer weitergeben.
Ergänzend zu der Vorbereitung auf die Mehrgenerationengespräche kann auch ein Schulung für die Senioren stattfinden, in der geklärt wird, wie man gezielt und gewinnbringend auf die Fragen der Jugendlichen eingeht. Schoolworker oder Sozialarbeiter können ebenfalls in das Projekt eingebunden werden und die Gespräche sowie deren Vor- und Nachbereitung begleiten.
Im Idealfall können sich Folgeprojekte aus den Gesprächen entwicklen, wenn von beiden Seiten Bedarf darin besteht, Themen ausführlicher oder sogar konkret weiter zu behandeln, z. B. eine Firmengründung, Bewerbungen oder ein Umweltschutzprojekt. Für weitere Gespräche wird ein offener Treffpunkt wie ein Mehrgenerationencafé empfohlen.
Auszeichnungen der Lebensentwürfe
Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet:
- Förderwettbewerb "Ideen für Generationen" (Gesundheitsministerium Saarland, 2010)
- Wettbewerb "Leben im Saarland 2030" (Gesundheitsministerium Saarland, 2011)
- Start Social - Hilfe für Helfer (2011)
- SALU-Award 2011 (Filme zum Thema, 2011)
- Saarlouiser Kulturpreis (KommKultur, 2013)
- Werkstatt N für Nachhaltigkeit (Nachhaltigkeitsrat, 2013)
Leitideen
„Es gilt, nicht nur dem Leben Jahre zu geben, sondern den Jahren Leben zu geben“
(Ursula Lehr, ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen u. Gesundheit)
„Vom Standpunkt der Jugend aus gesehen ist das Leben eine unendlich lange Zukunft. Vom Standpunkt des Alters aus eine sehr kurze Vergangenheit.“
(Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph)
„Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen.“
(Walter Moers, Comiczeichner)